Kaffeereisen
Kaffeereise Brasilien
Brasilien! Wie die meisten wissen, gibt’s hier viel Kaffee. Ein guter Grund hier mal vorbei zu schauen. Begleite uns in den nächsten 10 Tagen auf der Kaffeereise Brasilien.
3.Juli 2018 – Hannover-Zürich-Sao Paulo-Uberlandia per Flugzeug, dann im Auto zu Daterra Coffee in der Nähe von Patrocínio. Daterra bringt die Bereiche Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Produktivität auf beeindruckende Weise überein, auch wenn in Brasilien gegenüber anderen Kaffeeanbauländern vieles überdimensioniert erscheint. Mehr dazu in den nächsten Tagen während unser Kaffeereise Brasilien.
5. Juli 2018 – Patrocínio
Ein ereignisreicher Tag mit ganz vielen neuen Kaffee-Eindrücken geht auf der Daterra Coffee Farm zu Ende. Es gab Ernte von Hand von ganz jungen Pflanzen und große Erntemaschinen, die erstaunlich zart mit den Kaffeepflanzen umgehen; die älteste Kaffeeplantage der Region in welcher die Natur freien Lauf hat; ausserdem ein Cupping von Daterra Classic Coffees; die Besichtigung der Wet Mill und der Dry Mill; sowie ein wunderschöner Sonnenuntergang mit sehr gastfreundlichem Ritual und und und …
7. Juli 2018 – Patrocínio
Das heute bestimmende Thema war natürlich Fußball. Ähnlich wie in Deutschland war auch in Brasilien weniger Euphorie als bei vorherigen Weltmeisterschaften zu spüren, das könnte womöglich an der politischen Lage allgemein und im Gastgeberland im speziellen liegen. Dennoch spannend so ein Viertelfinale in Brasilien mitzuerleben; besonders die aufflammende Hoffnung der letzten halben Stunde! Nach reichlich Bier und Caipirinha haben wir und unsere Gastgeber die Niederlage recht gelassen hingenommen. Unmittelbar nach Schlusspfiff wurde die Musik schön laut hochgefahren, so dass sofort die Hüften in Schwingung gerieten…
8. Juli 2018 – Patrocínio
Wegen der besonderen Erntebedingungen ist es in Brasilien üblich, verschiedene Reifegrade der Kaffeekirschen gleichzeitig zu ernten. Bei Daterra Coffee werden insgesamt 8 Stadien unterschieden; bei der Aufbereitung werden diese voneinander getrennt und unterschiedlich verarbeitet. Erst später beim Verkosten fällt die entschieden welche Kirsche gut genug ist, um in die diesjährigen Kaffees zu kommen. Dass dies bei Daterra hervorragend funktioniert, durften wir bei einem Cupping der Daterra Masterpieces erfahren; sensorisch ein absoluter Hochgenuss!
Zum Schluss hat man uns eine ganz besondere Überraschung bereitet: wir durften einen Baum im Daterra-Garten pflanzen.
9. Juli 2018 – Montes Claros
Es gibt sehr unterschiedliche Arten Kaffeekirschen nach der Ernte aufzubereiten und zur grünen Bohne zu kommen, die dann exportiert und von Röstern wie 24grad weiter veredelt wird. In Brasilien werden größtenteils sogenannte naturals und pulped naturals hergestellt. Viele Farmer experimentieren bei ihren besten lots mit der Fermentation, so auch Osmar Nunez (genannt Osmarzinho) von der Fazenda Freitas, der letztes Jahr mit einer speziell fermentierten Bohnenmischung den 1. Platz beim Cup Of Excellence belegen konnte. Mehr und mehr werden kurz vor dem allgemeinen Reife- und Erntetermin bereits einige Kirschen eingesammelt und auf vielerlei Arten (z.B. unterschiedlich lange, mit oder ohne Fruchtfleisch, anaerob) aufbereitet und verkostet und danach entschieden wie die Kirschen des ganzen Feldes aufbereitet werden.
11. Juli 2018 – Montes Claros
Brasilien ist ein Land mit ganz anderen Dimensionen als man aus anderen Kaffeeanbauländern kennt. Kaffee wächst sonst in Bergregionen mit zumeist beträchtlicher Steigung. Hier dagegen gibt es riesige Anbauflächen, die hoch genug für eine gute Qualität liegen und dabei recht flach sind. Die Pflanzen werden in langen, hohen Reihen angepflanzt, mit einem einzigen Hauptstamm, so dass das Land von mächtigen Kaffeebaumwänden durchzogen wird. Oft sind diese kreisförmig angeordnet, damit das große Problem der Bewässerung mittels zirkelartiken Leitungssystemen angegangen werden kann. Die erste Ernte nach einer Neupflanzung wird von Hand vorgenommen, danach sind die pflanzen stark genug um maschinell geerntet zu werden. Eine unpopuläre, aber dennoch beeindruckende Technologie, die erstaunlich sanft mit den Pflanzen umgeht; was ebenfalls im Interesse des Bauern ist.
13. Juli 2018 – Santos
Zum Abschluss unserer Reise schauen wir uns an wie der Kaffee Brasilien verlässt: am Hafen von Santos. An jeder Ecke riecht es hier nach Kaffeegeschichte; neben vielen Sehenswürdigkeiten aus der Kolonialzeit stand für uns das Kaffeemuseum in der alten Kaffeebörse im Mittelpunkt.
Nach einer Rundfahrt durch den größten Hafen Lateinamerikas wurden wir von Volcafe zum Cupping verschiedenster Qualitäten eingeladen. Alles, was im Kaffee den Namen Santos trägt, wurde als unbestimmte Ware von hier in alle Welt verschickt und ist genauso vielfältig wie dieses Land.